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Tag 1 | Buen Camino!

Last updated on Juli 11, 2022

Geschätzte Lesedauer: 10 Minuten

Ich bin dann mal weg…

6.45 Uhr. Der Wecker klingelt, doch ich bin bereits seit einigen Minuten hellwach. Aufgeregt. Voller Vorfreude. Leicht besorgt, dass etwas schief gehen könnte. Motiviert. Und bereit, endlich zu pilgern.

«Heute ist das Morgen, über das wir uns gestern Sorgen gemacht haben.»

Autor unbekannt

Die Nacht war zu kurz, das Bett zu bequem und in Bayonne ist es noch stockdunkel. Ich packe meinen Rucksack nochmal neu, sortiere alle Dinge passend zueinander. Dokumente zu Dokumenten. Rolle Unterhosen ein und verpacke sie in einer Zip-Tüte. Quetsche den Schlafsack in das untere Rucksackfach und befestige die Wanderstöcke an der Außenseite meines treuen Begleiters. Checke Tragekomfort und Sitz des Rucksackes und schwinge mich zum Frühstück. Kaffee, Saft, ein kleines französisches Brötchen – mehr ist nicht drin – ich möchte endlich starten und ein Pilger sein. Mein Zug aus Bayonne verlässt kurz nach 8.00 Uhr den Bahnhof, ich werde bis kurz vor Saint Jean Pied de Port (SJPDP) mitfahren und dann in einen Bus steigen. Beim Umstieg von Zug auf Bus fällt mir auf dem Bahnhofsvorplatz ein Fahrradständer ins Auge – mit Überdachung für den Fahrradsitz – einfach, effektiv und sinnvoll. Ein paar wenige Menschen sitzen mit mir gemeinsam im Bus. Ob es sich auch um Pilger handelt? Ich suche nach Wanderrucksäcken, Jakobsmuscheln, Wanderkleidung. Vergeblich, heute werde ich wohl allein auf Pilgerreise gehen.

Fahrradständer mit Überdachungsmöglichkeiten für den Fahrradsitz – einfach und effektiv

Kurz nach 9.00 Uhr erreiche ich SJPDP – Ausgangspunkt des französischen Jakobsweges – dem Camino Frances. Zwischen mir und Santiago de Compostela liegen nun 780 km Ungewissheit, neue Menschen, unglaubliche Natur, körperliche Strapazen, mentale Auseinandersetzungen mit mir selbst, Erkenntnisse und offene Fragen.

«Man kann sich wohl den Weg wählen, aber nicht die Menschen, denen man begegnet.»

Arthur Schnitzler, österreichischer Schriftsteller, 1862 – 1931

Ich befinde mich nun am Anfang einer langen Reise, einer Reise auf dem Jakobsweg und einer Reise zu mir selbst. Und auf einer Reise ins Ungewisse. Was werde ich erleben? Wem werde ich begegnen? Welche Erfahrungen werde ich machen? All das liegt jetzt vor mir.

Buen Camino, Felix!

Ich starte meinen Weg vom Bahnhof in SJPDP Richtung Pilgerbüro, der Himmel erscheint strahlendblau und die Ausschilderung ist bereits hier sehr gut gelungen. Innerhalb weniger Minuten stehe ich vorm Pilgerbüro, welches ich bisher nur aus Dokumentationen und dem Film von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ kenne. Hier beginnt also die Reise und der lange, lange, lange Weg nach Santiago de Compostela. Hier beginnt die Reise des Pilgers.
Ich trete ein, links ein paar Tische, ein älterer Herr aus Belgien sitzt hinter einer Plexiglasscheibe und lächelt mich freundlich an. „Bonjour“, sagt er und heißt mich herzlich willkommen. Ich erkläre ihm auf englisch, dass ich Pilger sei und nun den Camino Frances wandern möchte. Er lächelt weiter. Erzählt mir, dass ich heute der zweite Pilger bin, der seinen Reise in SJPDP startet und überreicht mir eine Karte mit allen empfohlenen Etappen des Camino Frances. 32 bzw. 33 Tagesetappen, bis ich an mein Ziel komme. Und er stellt fest, dass es schon ein bisschen verrückt sei, den Jakobsweg mitten im Winter zu pilgern. Jetzt lachen wir beide.

Wegführung zum Pilgerbüro in Saint Jaint Pied de Port

Im Anschluss reicht er mir eine weiße Jakobsmuschel, welche ich an meinem Rucksack befestigen soll – sie soll mir Glück bringen und als Erkennungsmerkmal für den Pilger dienen. Ich bin gerührt von dieser Geste und schnüre die Muschel gut sichtbar an meinen Rucksack, welchen wir im Anschluss mit einer alten Waage wiegen. Mein Rucksack wiegt stolze 11 kg – der Belgier staunt nicht schlecht und klopft mir augenzwinkernd auf die Schultern – offensichtlich ist mein Rucksack zu schwer. Neben der Waage finde ich eine Empfehlung für das Rucksackgewicht. Empfohlen: 10% des Körpergewichtes sollte der Rucksack wiegen, maximal 15 %. Ich muss kurz lachen und errechne in meinem Fall 12 % – weniger ist manchmal mehr… .

Merke: Der Rucksack des Pilgers sollte ca. 10% des eigenen Körpergewichtes wiegen.

Ich schultere den Rucksack, verabschiede mich von dem freundlichen Belgier und er wünscht mir einen „Buen Camino“ – einen guten Weg auf meiner Reise. Nicht nur heute, sondern jeden einzelnen Tag.
Der Weg führt mich nun durch die schmalen Gassen von SJPDP über eine kleine Brücke, der Himmel spiegelt sich im klaren Wasser. Ich suche aufgeregt die ersten Wegzeichen, um mich nicht bereits am ersten Tag auf den ersten Metern zu verlaufen.

Saint Jean Pied de Port im Januar

Auf dem Weg stadtauswärts stehe ich nach kurzer Zeit vor einem Wegzeichen – die Sommerroute über die Pyrenäen (auch als „Napoleonroute“ bekannt, 27 km und mit vielen Höhenmetern sehr anstrengend) ist für Pilger in den Wintermonaten gesperrt. Durch schnelle Witterungsänderungen und unwegsames Gelände ist eine Bergung im Notfall äußert schwierig, es droht Lebensgefahr. Die Empfehlung für meine erste Etappe nach Roncesvalles lautet daher, die alternative Route (auch als Winterweg bekannt) über Valcarlos zu nehmen. Nicht weniger anstrengend, aber sicherer (wenn man davon absieht, dass der Weg entlang einiger Haupstraßen führt und man das als Pilger nicht unbedingt erwartet)

Im Winter führt der Weg nach Roncesvalles über Valcarlos, die Sommerroute ist aufgrund von Unwettergefahren und plötzlichen Witterungsänderungen gesperrt

Im Winter auf den Jakobsweg

Nachdem ich mich für die Winterroute entschieden habe, führt mein Weg anfangs flach und mild an kleinen Baunernhöfen, Häusern und einem bellenden Hund vorbei. Er steht auf einem kleinen Hang über mir und knurrt garstig, lässt mich allerdings passieren. Auf meinem Weg werden mir viele freilaufende und zum Teil aggressive Hunde begegnen – ein großes Problem auf dem Jakobsweg. Für einen Tag Ende Januar ist das Klima sehr mild und bereits nach wenigen hundert Metern entscheide ich mich dazu, meine Winterjacke sowie Pullover auszuziehen und die warme Sonne auf der Haut zu spüren. Die ersten Kilometer fühlen sich sehr unwirklich an, meine Gedanken schweifen immer wieder ab und ich versuche mich auf die Route und die Wegkennzeichnungen zu konzentrieren. Kein Pilger weit und breit zu sehen. Nach den ersten 8 Kilometern erreiche ich Arnéguy, eine kleine und idyllische Gemeinde mit weniger als 300 Einwohnern.

Arnéguy – verschlafene Gemeinde im Winter am kleinen Fluss Nive d’Arnéguy

Ab Arnéguy verläuft der Weg leicht aufwärts und führt mich nun auch entlang der Hauptstraße Richtung Valcarlos – nicht unbedingt sicher und förderlich, um den Kopf in einen Entspannungsmodus zu versetzen (wenn ich bereits gewusst hätte, dass ich auf dem Jakobsweg auch entlang einer Autobahn pilgern werde…).

Valcarlos mit Blick auf die Berge – kleine spanische Gemeinde mit Charme

Zwischen Arnéguy und Valcarlos liegen lediglich 3 km und ohne es zu merken, überquere ich ich die französisch-spanische Grenze und habe bei Ankunft in Valcarlos, welches sich in der Region „Navarra“ befindet, einen wundervollen Blick auf die vor mir liegenden Berge.

Bienvenido a España

Valcarlos ist eine ebenso kleine Gemeinde und in der Winterlandschaft wirkt das Dorf noch ruhiger und verschlafener als es das wahrscheinlich in den Sommermonaten wäre. An einer kleinen Steinmauer halte ich kurz und beobachte eine kleine Katze, die Hühner auf dem Hof jagt und mit ihnen spielen will. Sie mustert mich eine Weile und entscheidet sich anschließend, die Sonne zu genießen und sich auf das weiche Gras zu legen. Ich folge nun der Haupstraße hinaus aus Valcarlos. Erst bergauf, später bergab und nutze schon bald eine sonnige Stelle mit einer kleinen Parkbucht für meine erste Pause. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich lernen müssen, bewusst Pausen auf meinen Etappen einzuplanen – auf dem Jakobsweg geht es nicht hauptsächlich darum, am geografischen Ziel anzukommen. Es geht darum, bei sich selbst anzukommen und den Moment zu genießen.

Nach einigen gefährlichen Passagen entlang der Hauptstraße führt der Weg endlich abwärts und in den Wald

Wir sind nicht allein…

Nach meiner kurzen, aber erholsamen Pause mit Schoki und Wasser führt mich mein Weg nun weg von der Hauptstraße vorbei an einigen kleinen Häusern. Hier springt plötzlich ein Hund vor meine Füße und bellt mich lautstark an. Der kleine Mistkerl hat offensichtlich auf einen neuen und unbeholfenen Pilger gewartet, um ihn zu erschrecken und zu verjagen. 1:0 für den spanischen kleinen Kerl. Nächstes Mal belle ich zurück 🙂

Hinter der rechten Hausecke wartet bereits der unerschrockene kleine Teufel, um mir einen gehörigen Schreck zu bereiten

Nun führt der Weg aufwärts durch den Wald, mein Rucksack fühlt sich bald sehr schwer und unbequem an. Immer wieder muss ich kurze Pausen einlegen und spüre den Mangel an ausreichenden Pausen in der Magengegend. Ich krame die letzten Stücke Schokolade aus meinem Rucksack, stopfe sie mir hungrig in den Mund und kämpfe mich weiter bergauf (ja, Schokolade ist nicht DER Magenfüller und nicht unbedingt sättigend, aber verdammt lecker!). Der Weg führt nun wieder einige Meter an der Hauptstraße entlang und nach einigen Stunden des allein Pilgerns treffe ich hier gegen 15.30 Uhr auf den ersten Pilger (außer mir selbst natürlich).
Daigo, ursprünglich aus Japan und gelernter Koch. Ich spendiere ihm mein letztes Wasser, denn er hat seinen Wasservorrat für heute verbraucht und wir wandern gemeinsam weiter. Die Gespräche sind eher zwanglos und oberflächlich und dennoch eine willkommene Abwechslung nach den ersten Stunden allein auf dem Jakobsweg.

Das Glände auf dem Jakobsweg ist zeitweise auch sehr unwegsam

Zeit

Daigo und ich verabschieden uns bald wieder voneinander, da unser Lauftempo zu unterschiedlich ist und jeder von uns die letzten Kilometer des Tages für sich sein möchte. Ich erreiche bald einen kleinen „Wasserfall“ mitten im Wald und nutze den Anblick und die kurze Pause, um meine Winterkleidung anzuziehen – es friert in Spanien (was für eine Überraschung mitten im Winter).

Kleiner „Wasserfall“ auf dem Weg zwischen Valcarlos und Roncesvalles – der Winter ist nun endlich spürbar

Später werde ich feststellen, dass ich hier am Wasserfall meine Uhr verloren habe. Anfangs darüber verärgert, stelle ich schnell fest, dass Zeit auf dem Jakobsweg nur ein zweitrangiger Faktor sein wird. Einen vollen Terminkalender werde ich hier nicht haben, die innere Uhr und das Bauchgefühl werden mir auf dem Weg vorgeben, was ich brauche und wann ich es brauche.

«Zeit die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.»

(Ernst Ferstl)

Der Anstieg führt mich nun immer weiter durch den verschneiten und winterlichen Wald, dank der Anstrengung und der warmen Kleidung spüre ich die Kälte nicht. Wenn ich mir vorstelle, mitten im Sommer bei heißen Temperaturen diesen Anstieg bewältigen zu müssen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln und bin dankbar für die kühle Brise und den Schnee um mich herum.
Bald erreiche ich den Gipfel der Etappe, vor mir ein Gipfelkreuz, hinter mir der lange Anstieg und die Freude darüber, es geschafft zu haben.
Feuertaufe bestanden.
Anstieg geschafft.
Verschnaufpause.

Gipfelkreuz in der Winterlandschaft – optischer Leckerbissen nach einem herausfordernden Anstieg

Hier oben wirkt alles ruhig, die Anstrengungen der letzten Stunden sind vergessen, das Wetter für den ersten Tag als Pilger hätte nich besser sein können. Sonne, blauer Himmel, leichter Frost. Leichter Frost…

Das war knapp…

Nach dem langen Aufstieg folgt ein Abstieg. Gedankenversunken und voller Vorfreude auf meine Ankunft in Roncesvalles starte ich den Weg bergab.
Bumm.
Und lande auf meinem Hintern.
Ich bin unachtsam auf eine eisige Stelle getreten und packe mich voll hin, der Rucksack und mein Hintern haben den Sturz abgebremst und glücklicherweise hat die Pilgermuschel den Sturz überlebt und ich bin ebenfalls unverletzt geblieben.

Ein paar kleine Schrammen und ein großes Mimimi später – Endspurt nach Roncesvalles

So schnell hätte die Reise ein noch schnelleres Ende finden können. Der Belgier in SJPDP hat Recht behalten – die Muschel ist und bleibt ein Glücksbringer auf der Reise.
Die letzten Meter folge ich nun dem Weg abwärts und entdecke schon bald ein aus dem Film von Hape Kerkeling bekanntes Gebäude – die Pilgerunterkunft in Roncesvalles mit dazugehöriger Kirche.

Ankunft in Roncesvalles – die erste Etappe des Camino Frances hat es in sich

Ankunft 16.30 Uhr – ich bin überglücklich. Müde. Hungrig. Und suche minutenlang den Eingang zur Anmeldung. Nach einem Telefonat und weiteren Minuten der Suche finde ich endlich den richtigen Eingang und werde von einer freundlichen Dame empfangen. Kurze Erklärungen zur Unterkunft folgen, Andacht 18 Uhr, Abendessen 19 Uhr. Es gibt Waschmaschinen und einen Trockner. Die meisten Schlafsäle sind geschlossen, da aktuell wenig Pilger unterwegs sind. Preis für Unterkunft und Abendessen (inkl. Wein) und Frühstück: 26€. Läuft!

Schlafsaal in Roncesvalles – Privatsphäre ist von nun an ein seltenes Gut

Im Schlafsaal angekommen bin ich überrascht – es sind bereits einige Pilger in den Schlafsälen anzutreffen, mehr als ich erwartet hätte zu dieser Jahreszeit.
Ich suche mein Bett, packe meine Sachen aus und schwinge mich unter die heiße und wohltuende Dusche. Wellness pur nach dem ersten Tag als Pilger – der Körper dankt es nach den Strapazen.
Ich entscheide mich dazu, die Andacht 18 Uhr in der Kirche zu besuchen. In der Kirche ist es kühl, der Pfarrer spricht spanisch. Anfangs spielt eine Orgel und hier wird mir entgültig bewusst, dass die Reise begonnen hat und es von hier an nur eine Richtung gibt – vorwärts Richtung Santiago de Compostela. Schon bald allerdings fällt es mir aufgrund der Sprachbarriere schwer, der Andacht zu folgen und ich schweife ab. Außerdem habe ich einen tierischen Kohldampf!
19 Uhr – Abendessen – im nahegelegenen Restaurant erwarten mich bereits einige Pilger an mehreren gedeckten Tischen. Es gibt Pasta, Fisch, Wein und Joghurt. Wir führen einige Gespräche und unterhalten uns darüber, weswegen wir auf dem Jakosweb unterwegs sind.

Wer bist du?

Mark aus Irland, Podologe, möchte sich beruflich neu orientieren und wirkt auf mich zurückhaltend, in sich gekehrt und freundlich. Er ist groß, schlank und wirkt trotz seiner zurückhaltenden Art stark, motiviert und bereit für seinen Weg. Ein bisschen erinnert er mich an Newt Scamander aus den Filmen der phantastischen Tierwesen.
Neben uns sitzen drei Schwestern aus Mexico, sie haben studiert und wollen herausfinden, wohin ihr Lebensweg sie nun führen wird. Und sie philosophieren bereits jetzt darüber, welchen Teil des Jakobsweges man überspringen sollte (Spoiler: keinen einzigen Meter), da sie vom Hörensagen erfahren haben, dass einige Teile lang, zäh und mental herausfordernd werden können.
Zu meiner großen Freude kommt Daigo wenig später dazu und erzählt, dass er seinen Job als Koch gekündigt hat und nun die Zeit nutzen möchte, um sich selbst besser kennenzulernen.
Und da sitze ich, Felix. Lausche den Geschichten, genieße den Wein, nehme an dem Plausch teil und stelle mir die Frage, warum ich mich auf den Weg gemacht habe. Vermutlich, um Antworten zu finden. Um das Gefühl zu haben, voranzukommen. Anzukommen. Etwas zu erreichen. Inspiration zu finden. Mich selbst zu finden. Mich überraschen zu lassen. Mich herausfordern zu lassen. Und vor allem aus dem einen wichtigen Grund: weil es sich verdammt richtig und wichtig angefühlt hat (auch wenn ich keine 50 bin und in der Midlife Krise stecke)

«Der Camino bietet eine echte, fast vergessene Möglichkeit, sich zu stellen. Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen. Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er ist eine Herausforderung und eine Einladung. Er macht dich kaputt und leer. Restlos. Und er baut dich wieder auf. Gründlich. Er nimmt dir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück. Du musst ihn alleine gehen, sonst gibt er seine Geheimnisse nicht preis. Ich muss vor allem an die denken, die diesen Weg nicht gehen können, und ihnen sei versichert: Dieser Weg ist nur eine von unendlichen Möglichkeiten. Der Camino ist nicht einer, sondern tausend Wege, aber jedem stellt er nur eine Frage: Wer bist du?»
Hape Kerkeling

Gegen 21 Uhr löst sich unsere kleine Gesprächsrunde auf und ich freue mich auf die Nacht und den Schlaf. Doch erholsamer Schlaf wird sich in den meisten Pilgerunterkünften leider nicht finden lassen. Körper müde, Geist hellwach. Gute Nacht!

Zusammenfassung Tag 1

Saint Jean Pied de Port – Valcarlos – Roncesvalles
Entfernung: 23,7 km
Gesamtstrecke: 23,7 km
Höhenmeter aufwärts: 1540 m ; Höhenmeter abwärts: 764 m
minimale Höhe: 170 m ; maximale Höhe: 1058 m
Dauer: 6 h
Fazit des Tages: „Wer seine Uhr verliert, muss nicht mehr auf die Zeit achten. Denn Zeit hat, wer sich Zeit nimmt.“

Published inJakobsweg - Camino Frances

2 Comments

    • Vielen lieben Dank Ben! Es bleibt auf jeden Fall spannend und die nächsten Wochen folgen viele weitere Beiträge zu meinen Erlebnissen auf dem Jakobsweg!

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Camino - auf dem Jakobsweg
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